back to WRITINGS


Architektur fuer eine wissensbasierte Oekonomie (Architecture for a Knowledge Economy)
Patrik Schumacher 2001
Paper delivered at conference Serve City: living and working in the interactive city, Bauhaus Dessau Foundation, Dessau



Mein Titel unterstellt grundsaetzlich eine Erklaerungshierarchie von Basis und Ueberbau sowie speziell das moderne Prinzip der letztlich funktional ausgerichteten Formgenese.
Die Produktivkraftentwicklung bleibt weiterhin global massgebendes Kriterium fuer gesellschaftliche Entwicklung, aber die Logik, Struktur und Verkehrsmuster des Wirtschaftens sind im Umbruch. Es zeichnen sich neue oekonomische Gesetzmaessigkeiten ab, die Kernprinzipien der neoklassischen Oekonomie auf den Kopf zu stellen scheinen. Wissensbasierte Oekonomie produziert Produkte und Dienstleistungen mit vergleichsweise sehr hohen R&D-anteilen (z.b. Computerchips, Software, Satelliten, Medikamente, Finanzdienstleistungen ect.) In der Oekonomie der Wissensgesellschaft kommt Wissen als entscheidender Faktor zu den traditionellen Produktionsfaktoren - Land, Arbeit, Kapital - hinzu. Wissen als Produkt und Produktionsfaktor ist dabei mehr als blosse abgespeicherte Informationsmasse. Wissen meint hier effektiv, in relevanten Kontexten spezifizierte, produktiv angewandte Information, d.h. Wissen nicht in Buechern und auch nicht in den Koepfen der Individuen, sondern kontextbezogen aufbereitet und umgesetzt in organisierte Kommunikationsprozesse. In dieser Form laesst Wissen sich nicht einfach wie Maschinen oder Arbeitskraft auf dem Markt einkaufen - es sei denn man ist in der Lage ganze Organisationen sammt ihren komplexen Informationsverarbeitungs- und Kommunikationsprozessen zu kaufen und sich anzugliedern. Auch dann bleibt die Eingliederung, Einpassung und Vermittlung mit den eigenen Prozessen erst noch zu leisten.
Das fixe Kapital des industriellen Kapitalismus ist traditionell im materiellen Wert der Gebaeude und Maschinen veranschlagt. Heute spricht man dagegen von Intellektuellem Kapital das in den Mitarbeitern verankert ist oder von sozialem Kapital, das ausgehend von selbst-organisierten Kompetenzverteilungen und Geschaeftsprozessen zwischen den Mitarbeitern in Form emergenter KommunikationsStrukturen erst entsteht. Diese emergenten Kommunikationsnetze lassen sich nicht auf die Leistung einzelner zurueckfuehren und dennoch macht es den einzelnen als historisch-individuell gewachsenen Netzknoten fast unersetztbar, ganz in Gegensatz zur klassischen Industriellen Massenproduktion. Waehrend materielle Kapitalgueter bei Gebrauch verschleissen und ihren Wert verlieren, waechst das intellektuelle und soziale Kapital im Gebrauch.
Waehrend bei materieller Produktion jedes Stueck immer wieder den gleichen Aufwand an Material und Arbeit abverlangt ist einmal erarbeitetes Wissensprodukt fast kostenlos reproduzierbar. Auch das Gesetzt des Abnehmenden Grenznutzens ist auf den Kopf gestellt: Waehrend bei materiellen Konsum-oder Kapitalguetern fuer den Nutzer gilt, dass sein Nutzen pro erworbenem Exemplar abnimmt, je mehr Gueter dieser Sorte er bereits hat, gilt fuer Wissensgueter umgekehrt, dass je mehr Wissen und Kompetenz ein Nutzer (sei es ein Individuum oder eineOrganisation) bereits in einem Wissensgebiet angereichert hat, um so wert- und gehaltvoller werden zusaetzliche Informationen sein und ihren vollen latente Beziehungsreichtum erst auf diesem Niveau entfalten. Soweit meine Andeutungen zur oekonomischen Logik der Wissensproduktion, die es erlaubt von einer spezifischen Wissensoekonomie zu sprechen.

Die Analyse oekonomischer Prozesse beleuchtet allerdings nur Teilaspekte einer dynamischen Totalitaet, die sich in verschiedenen Perspektiven betrachten laesst. Disziplinen wie die Oekonomie, die Soziologie, die Rechtswissenschaften, die Kulturwissenschaften, der Urbanismus und die Architektur ect. lassen sich nicht mehr an Hand ihrer vermeintlich unterschiedlichen Objektbereiche unterscheiden. Die Entwicklung ist immer eine Totalitaet und inzwischen viel zu dynamisch um Teilaspekte noch sinnvoll ueber einen laengeren Zeitraum hin isoliert bearbeiten zu koennen. Vielmehr nimmt jede Disziplin die Gesammtgesellschaftliche Entwicklung ins Auge, allerdings je aus der Perspektive ihrer spezifischen Aufgabenstellung heraus. Unser Symposium ist ein angemessener und inzwischen mehr oder weniger alltaeglicher Ausdruck dieser komplexen Situation. Die Architektur muss sich - wie auch das Recht, die Politik, die Kunst und wie jede andere Disziplin auch - ihre fuer sie relevanten gesellschaftlichen Anknuepfungspunkte erst - und immer wieder neu - erarbeiten. Das Symposium fordert Stellungnahmen zur Hypothese "interaktive Dienstleistungsstadt". Mein Anknuepfungspunkt ist das wissensbasierte Wirtschaften. Als Quereinstieg dazu mag Pierre Levys Begriff der >kollektiven Intelligenz< dienen. Dem entspricht in der neuren Organisationslehre der Begriff des organisationalen Wissens und Lernens, das sich nicht auf die blosse Agglomeration von individuellem Wissen und Lernen reduzieren laesst, dieses nicht einmal bei allen Beteiligten unbedingt voraussetzt., sondern erst im komplexen Kommunikationsnetz der Organisation entsteht. Und hier sei schon einmal meine These - auch gegen Levy - angedeutet, dass dieses Kommunikationsnetz kein rein elektronisches Netz ist sondern immer auch im Raum funktioniert und auf territoriale Distanzen, Naehen, Abstufungen, Querverbindungen und vor allem auf orientierende raumliche Artikulationen absolut angewiesen bleibt.
Bei Levy wird das Internet zum eigentlichen substrat der Kollektiven Intelligenz. Individuelle Identitaet ist ganz neu zu definieren in diesem neuen Raum, den Levy als den 4. Anthropologischen Raum tituliert. Die drei vorgaengigen Anthropologischen Raeume mit ihrer je eigenen Form der Identitaetsbildung existieren rudimentaer fort und lassen sich auch heute noch - z.B. an Hand von Visitenkarten - nachvollziehen. Unser Name erinnert nur noch an dievormalig Identitaetsstiftende Kraft der Abstammung und Blutsverwandtschaft aus der Zeit der Stammesgesellschaften, dem ersten Antropologischen Raum. Unsere mehr oder weniger permanente Adresse erinnert an die Identitaetsstiftende Kraft des Wohnorts als bodenstaendige Heimat, Herkunft und Zugehoerigkeit in einem land-gebundenen Feudalismus als dem zweiten, dem territorialen Anthropologischen Raum. Unsere Berufsbezeichnung - z.B. Architekt - identifiziert und lokalisiert uns im System der industriellen Arbeitsteilung. Der Beruf - sofern noch vorhanden und bezeichenbar - ist auch heute noch identitaetsstiftend im 3. Anthropologischen Raum. Aber die Eindeutigkeit von Berufsbezeichnungen und Karriereverlaeufen verliert sich mehr und mehr in ganz persoenlichen, kontingenten Werdegaengen, die sich nicht mehr in einem stabilen, eindeutigen System der Arbeitsteilung verorten lassen. Im kommenden 4.Anthropologischen Raum wird Identitaet und Individualitaet ganz von dem biographischen Weg durch das weitgespannte und bewegte Netzwerk der produktiven Kommunikationen bestimmt sein. Identitaet kann sich dabei auffaechern in simultane, multiple Affiliationen. In diesem Raum waere der bis dato hoechste Grad an Individualitaet, Kollektivitaet und Komplexitaet erreicht.

Kulturentwicklung war allerdings immer schon an Komplexitaetsteigerung in der Form der Vergesellschaftung gebunden. Auch der Sprung in die moderne, kapitalistische Industriegesellschaft war ein Sprung in der Komplexitaet der Vergesellschaftung und laesst sich nicht allein mittels der Dampfmaschine erklaeren. Ebensowenig laesst sich die gegenwaertige Entwicklung allein auf den Computer zurueckfuehren, auch wenn hier jeweils eine materielle basis erreicht ist auf die vorher ungeahnte soziale Moeglichkeiten aufsatteln.
Aber sowohl das zunaechst Dampfbetriebene maschinelle Fabriksystem als auch die im Computer verwirklichte Mechanisierung der Datenverarbeweitung sind umgekehrt aus sozialen Maschinen hervorgegangen: Das maschinelle Fabriksystem geht aus der immer weiter getriebenen Arbeitsteilung der Manufaktur hervor, bis die ins kleinste ausdifferenzierten Handgriffe schliesslich mechanisierbar wurden. Der Computer ist die letzte Konsequenz der Uebertragung des Taylorismus von der Produktion auf die die Produktion anleitenden Verwaltungsprozesse, bis schliesslich die Armee Buchfuehrer und menschlichen Transistoren von elektronischen ersetzt werden konnten. Frederic Taylor war vielleicht der erste der Wissen oekonomisch organisiert und konsequent rationalisiert hat. Taylor hatte sich zum Ziel gesetzt, alles implizite Wissen, dass in der handwerklichen Tradition angereichert und in der intuitiven Geschicklichkeit der Arbeiter verborgen ist, explizit zu machen, dem gut-duenken der Arbeiter zu entreissen, zu rationalisieren, und in ausgefeilten, repetitiven, systematisch verketteten Prozessen zu objektivieren. Ruckblickend kann man das hier erreichte durchaus schon als eine Form explizit organisationalem, d.h. ueberindividuellen Wissens bezeichnen, allerdings eine Form, die auf der Ausschaltung und Vernichtung des individuellen Wissens beruht. Man mag jeder Organisation, die eine Vielzahl individueller Leistungen systematisch integriert organisationale, ueberindividuelle Intelligenz zuschreiben. Dem vorindustriellen Handwerksbetrieb, der von der Tradition als Erfahrungskondensat lebt in ihr aber auch gefesselt bleibt, ebenso wie dem bureaukratisch durchrationalisierten Industriebetrieb, der aufgrund Wissenschaftlicher Erkenntnis soziale und maschinelle Ablaeufe einrichtet. Allerdings geht es hier jeweils nur um ausfuehrende Organe und Prozesse. Organisationales Wissen besteht in den komplexen und erfahrungsangereicherten Organisationsmustern, die das effektive ineinandergreifen und Verketten einzelner kognitiver Leistungen leisten, d.h. in den zumeist konditional formulierten Regeln, Routinen und standartisierten Kommunikations- und Geschaeftsprzessen einer komplexen Organisation. Niklas Luhmann singt entsprechend "das Lob der Routine". Von kollektiver Intelligenz, neuer wissensbasierter Oekonomie und von organisationalem Lernen laesst sich aber erst dann wirklich reden wenn der kollektive Kommunikationsprozess reflexiv geworden ist und sich seine eigenen Verfahren und Kommunikationsmuster immer wieder selbst schreibt und umschreibt. Damit geht die klassische Idee von Organisation als stabiler Fixierung von Ordnung, als Hierarchie mit eindeutiger Befehlslinie, Verteilung von Kompetenzen und Verantwortung ect. verloren. Anstatt dessen gibt es mehr oder weniger informelle Prozesse der Selbstorganisation und permament aktive Meta-instanzen der reflexiven Selbstregulation, wie Planungs- und Strategiestaebe, permanente Unternehmensberatungseinsaetzte ect.,d.h. Instanzen, die staendig nicht nur in sondern an den Kommunikationsmustern arbeiten. Hierarchien werden fluessig, Kompetenzgrenzen oscillieren, verschwimmen und werden perspektivisch verzerrt. ect.ect. Dabei ist es entscheidend, das die Organisation Organisationsformen und Mechanismen findet und interne KOMMUNIKATIONSKULTUREN KULTIVIERT, die es ihr erlauben sich selbst staendig neu zu formieren. Dazu bedarf es eines raumlichen Substrats, dass wahrscheinlich seine notwendige Flexibilitaet nicht aus Neutralitaet und Leere gwinnt sonder aus formaler Ueberfuelle aus der die Selbstorganisation ihre changierenden Muster schoepft und sich selbst simmer wieder neu und anders selektiert. Diese Konzept latent ueberstrukturierter, das heisst redundant strukturierter Raumlichkeiten schliesst den Exzess von sowohl Trennungen als auch Verbindungen ein. Der exponentielle Zugewinn an Verbindungsmoeglichkeiten springt allerdings aufgrund des historischen Kontrasts zum extrem segmentierenden Ordnungsmuster der Fordistischen Bureaukratie besonders ins Auge: Schwammartige poroese, tiefe Raume. Auf staedtebaulicher Ebene findet man die Abloesung der Trendenz zum autarken Grosskomplex auf der gruenen Wiese hin zur Re-urbanisation der historischen Zentren mit dicht vernetzten Clustern von flexiblen Produktionseiheiten, auf der staendigen Suche nach Allianzen, Symbiosen und Andockungsopportunitaeten.

Nachtrag: "Konsumgesellschaft" als theoretisches "Unding".
Eine fundamentale Unterscheidung steht am Anfang jeder oekonomischen Theorie, die Unterscheidung von Konsumption und Produktion. Diese zwei Bereiche oder Aspekte der gesellschaftlichen Reproduktion haengen natuerlich voneinander ab, aber der Schluessel zum Verstaendnis der gesellschaftlich-geschichtlichen Entwicklung liegt fast ausschliesslich auf der Seite der Produktion. Deshalb ist bei Marx auch der Produktionsmodus das Fundamentalprinzip der Epochenbildung. Die "Konsumgesellschaft" ist insofern ein theoretisches Unding. Es ist offensichtlich, dass nur das konsumiert werden kann, was vorher produziert wurde. Aber ist nicht auch umgekehrt die Reproduktion der Produktion auf eine entsprechende Konsumption angewiesen? Allerdings. Konsumption ist darueberhinaus sogar die Produktion der Produzenten, d.h. der Arbeiter. Aber aus dieser wechselseitigen Abhaengigkeit laesst sich keine Symetrie in Bezug auf die historische Entwicklungsdynamik ableiten. Zum einen sind Konsumptionsmuster historisch wesentlich stabiler als Produktionsweisen - sie bleiben wesentlich enger an die biologische Konstitution des menschlichen Organismus gebunden - bei aller kulturellen Entfaltung. Es geht primär immer wieder nur um Nahrungsmittel, Kleidung, Wohnraum ect. Natürlich gibt es auch hier Neuerungen. Die sind zumeist allerdings relativ trivialer Art, z.B. Kellogs Cornflakes anstatt Kartoffeln. Der wesentliche materielle Fortschritt in der Konsumption liegt auf der Ebene der Quantität und der Sicherheit der Lebenssicherung. Diese quantitativen Zugewinne sind erkauft über radikale qualitative Umstrukturierungen der gesellschaftlich organisierten Produktion. Allerdings gibt es im 20sten Jahrhundert auch profundere Neuerungen auf der Ebene der Konsumption, wie z.B. den Flugtourismus, das Telephon, den auto-mobilen Individualverkehr, das Fernsehn und das Internet. Aber diese Errungenschaften sind zunaechst als Militaer- und Produktionsmittel und nicht direkt und allererst als Konsumartikel entstanden.
Der wesentliche Punkt schliesslich, der die These des entwicklungsgeschichtlichen Primats der Produktion begründet ist der offensichtliche Umstand, dass die die Entwicklung kanalisierenden Huerden und Wiederstaende allein auf der Seite der Produktion liegen und nur hier Fortschritte zu erobern sind. Konsumption ist dagegen relativ voraussetzungslos. Jeder kann sich ins Flugzeug setzen, sich im Hotel ausstrecken, TV glotzen und im Internet shoppen. Aber es gehoert eine ganze Menge dazu ein Flugzeug, einen TV-Film, oder die naechste Generation von software zu produzieren. Waehrend der Konsum als individueller Akt unabhaengig und indifferent stattfinen kann, ist die Produktion, Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der beim Konsum einfach vorausgestzten Infrastrukturen und Produktionssysteme nur auf einem extrem hohen Koordinationsniveau zu haben. Daran scheitern viele Gesellschaften (Entwicklungslaender), waehrend deren Eliten, kein Problem haben auf hoechstem Niveau zu konsumieren.

Die Welt der Produktion kann ganz anders aussehen als die Welt der Konsumption. Das haengt ab vom historischen Grad der Ausdifferenzierung dieser Aspekte als mehr oder weniger getrennte Betreiche, genauer als rauemlich, zeitlich, und/oder sozial getrennte Bereiche.
Im Stadium des Jaeger-und Sammlertums findet Produktion und Konsumption fast simultan an Ort und Stelle statt. Im Feudalismus gibt es zunaechst die soziale Differenzierung (die einen produzieren, die anderen Konsumieren) und dann Anfaenge einer gewissen zeitlichen Trennung (Sonntag als Tag der Ruhe, zeitlich festgelegte Frondienste, aber noch kaum eindeutige raeumliche Separation. Erst die Industrialisierung unter kapitalistischem Vorzeichen bringt die konsequente zetliche und raeumliche Differenzierung von Produktion und Konsumption. In der ersten Phase der Industrialisierung bleibt die Stadt und die Lebensweise des Gentleman unberuehrt von der monstroesen Welt der Industrieproduktion. Im spaeten 19.Jahrhundert wird die Stadt zur industriellen Produktionsmaschine.
Auch wenn die Bereiche am Ende des 20sten Jahrhundert zu verschwimmen erscheinen, ist mein Fokus auf die Stadt als - nun tertiaere - Produktionsmaschine gerichtet, eine produktive Informationsverarbeitungsmaschine, Ort einer voraussetzungsvollen, produktivkraftfoerdernden Wissensproduktion. Hier muss sich jede Stadt der ersten Welt im Wettbewerb behaupten. Dabei spielen reiche Konsumptionsmoeglichkeiten und kulturelle Angebote - als Reproduktion von Produzenten eine Zulieferer Rolle, aber kein sich selbst tragendes Prinzip mit substantieller Eigendynamik. Im Bereich der kulturellen Angebote, die man traditionell der Konsumption zurechnet ­ in Form des Entertainment, verstanden als Zerstreung und relaxierende Weltflucht - zeicnen sich Mutationen und Hybridformen ab, die in der Tat zu wesentlichen Faktoren, der Wettbewerbsfähigkeit von Produktionsstandorten der Wissensoekonomie avancieren. Diese "Freizeit-angebote" sind aber nur dann effektiv, wenn sie gerade nicht der Zerstreuung, sonder der konzentrierten Reflektion und professionellen Kommunikation dienen. Ein wichtiges Beispiel sind in diesem Zusammenhang die zur Zeit vehement proliferierenden Zentren fuer Gegenwartskunst. Das sind Info-tainment- , sowie Forschungszentren, die zum einen die Kunst als innovatives Experimentierfeld fuer die wesentlichen Branchen, der Wissensbasierten Wirtschaft ausweisen: fuer IT, Internet, Design, Medien-, Film-, und Werbeindustrie, und zum anderen durch staendige, vielfaeltige Austellungs und Konferenzereignisse entscheidene Foren der Wissens-Elitenkommunikation instutionalisieren. Die Teilnahme an solchen Ereignissen transzendiert die Klassifikation nach Konsumption versus Produktion. Mein heuristischer Forschungsvorschlag in dieser Hinsicht waere es diese Phaenome als Produktionsphanomene zu untersuchen, d.h. nach ihrer produktiven effektivitaet und oekonomischen Rationalitaet zu fragen, anstatt nach ihrer Beliebtheit, ihrem Unterhaltungswert oder Wert als Touristenattraktion.
End
back to WRITINGS